Luis Miguel: Poesie in der Einsamkeit
(Auszug)
Von: Prof. Jose Antonio Pulido Zambrano
Los Andes Universität
Meister in lateinamerikanischer
und caribischer Literatur
Tachira, Venezuela
Der Leser wird sich fragen, was hat die Literatur mit Luis Miguel zu tun? Dann muss ich sagen, dass dieser "Astro" (Stern) ein wandernder Poet ist, ein Rezitator, ein Jongleur der die Musik von Orpheus zu allen Menschen bringt, er ist ein Teil dieser Realität, er ist bereits eine lebende Legende, und keiner soll daran zweifeln, er wird einen Schriftsteller inspirieren, einen Roman, mit einem erdichteten Darsteller zu schreiben, und er wird so dargestellt, wie er ist, erdichtet. Seine Lieder haben uns seine Geschichte, sein Leben, erzählt, von 1 + 1 = 2 Verliebte, in dem die Suche nach Einigkeit schon erwähnt wird, um den Platz des anderen zu nehmen und die Einsamkeit der Mensch zu vertreiben, ein Grundsatz, der bereits von den Griechen behandelt wurde.
Nur er kann den wahren Schmerz im Schweigen,
im Texte wie "Encadenados" ("Angekettet")
von Carlos Briz, ausdrücken:
Das Vergessen erscheint in dieser Phase der Einsamkeit, die Luismi uns in seinen Themen vermittelt, Themen, die er selber für sein Repertoire aussucht. Mit Themen wie "Ayer" ("Gestern"); und "Yo sé que volverás" ("Ich weiß, Du wirst wieder kommen"), zeigt uns der Sänger, das er gerne das Verlorene wieder erlangen möchte. Luismi zeigt sich selber in diesen Traumliedern und er wagt den Lebenden zu sagen:
"Hoy en un sueño te encontré...como un loco te bese...hoy lejos de la realidad...como duele saber...que esto es algo que solo soñé...hoy me doy cuenta que te ame...en un sueño que soñé" ("Heute in einen Traum fand ich dich...wie ein Verrückter küsste ich dich...heute fern von der Realität...es tut weh zu wissen...,dass es etwas ist, das ich nur träumte...heute merke ich, wie ich dich liebte....in einem geträumten Traum")
und hier ist es, dass Luismi, wie der griechische Orpheus , in die Hölle absteigen muss. Er selber sagt es:
"Vacié mi pasado por pertenecer a la gente" ("Ich gab meine Vergangenheit auf, um den Leuten zu gehören"),
die Strafe oder der Preis der Unsterblichkeit im Ruhm, die Einsamkeit.
Luis Miguel gehört zu den Künstler, der seinen Dialog begrenzt, um seine Einsamkeit nicht zu verletzen, aber er ist kein Egoist, wie viele glauben, viel mehr, er ist der Mensch, der mehr über Gefühle in der Welt gesprochen hat, er braucht nicht mit dem Publikum zu sprechen, um zu sagen ich bin da, er drückt sich mit seinen Lieder aus. Dort befindet sich der Luis Miguel, den alle suchen, der andere, der Mann möchte ganz normal sein, ins Kino gehen, das Idol ist sein anderes Ich, aber beide schützen sich mit der Maske der Einsamkeit, um nicht verletzt zu werden. Seine Traurigkeit und Tränen, immer gegenwärtig in seiner musikalische Antologie. Es ist nicht seltsam, dass er ein Thema, wie "la Bikina" ("Die Bikina") aussucht, um wieder auf der Bühne zu stehen.
Und wer ist die Bikina?...eine ferne Liebe, seine Mutter, das Leben, ein Fan, oder ganz einfach eine Freundin, die Bedingungslose.
Und auch, wenn er tief in seine Einsamkeit schaut, in seiner Arbeit "Aries" ("Widder"), wiederholt er die Thematik der Einsamkeit, aber in diesem Falle verleugnet er es, mit dem Thema "Me niego a estar solo" ("Ich weigere mich allein zu sein",
hier antwortet Luismi nur seinen Publikum:
Und es ist so, weil Luismi noch diese Hoffnung an sich selbst hat, dieses blaue Wunder, wie sein Lied sagt, und was das Blaue in ihm symbolisiert, ist das Alleinsein nicht akzeptieren zu wollen, Blau für Luismi ist wie der Sonnenaufgang, und was in dem Lied, das Manzanero (einer der berühmtesten mexikanischen Liedermacher unserer Zeit - a.d.ü.) für ihn extra komponierte ? Hier singt er:
"Amanecer y ver tu rostro sonreir" ("Sonnenaufgang und dein Gesicht lachen sehen")
und welches Gesicht sucht Luismi, das Gesicht das ihn begleitet, ein Gesicht, das sich in der Maskarade verliert, aber nicht im Blauen der Hoffnung von Luismi, weil er sucht weiter, und was für eine bessere Ausrede und was für ein schönerer Sonnenaufgang, wenn er "Mañana de Carnaval" ("Karneval-Morgen") singt, ein Lied von Orpheus Aka, hier sagt uns Luismi wieder:
die Sonne wird kommen, wenn ich sie rufe
meine Stimme wird schweigen
und bis zum Ewigkeit
wird sie in ihren Weg zu einen anderen Blau gehen.
Danach, ich weiß nicht, ob es ein Danach gibt,
ob die Sonne wieder aufwachen wird,
weil das Lied keiner Wahrheit entspricht,
weil im Karneval
bin ich Derjenige, der dich sucht
Obwohl du nicht dabei sein wirst
Und deine Stimme wird in dem Blauen lügen..."
Hier verliert sich der Sänger in einer Morgenmaskarade und scheint uns sagen zu wollen, dass man die Einsamkeit innerlich spürt, es ist egal wie viele Leute um Dich herum sind, da das Alleinsein ein Gefühl ist, und die Menschen benutzen Masken und verleugnen diese Einsamkeit, deswegen es ist so schwierig, das wahre Glück zu finden. Hand in Hand bringt uns Luismi dorthin, aber ohne dass wir uns in diesen Lügenkarneval verlieren, nein, Luismi weiß, dass er nicht allein ist, dass die Einsamkeit leicht zu überwinden ist, er scheint uns zu sagen, morgen gibt es ein anderes Blau, einen anderen Sonnenaufgang. Und er lädt uns ein zu träumen,
"Sueña con un mañana...todo puede cambiar" ("Träume mit einem Morgen...alles kann sich ändern").
Luis Miguel hat uns immer eingeladen, nicht allein zu bleiben, weil er weiß, was allein zu sein bedeutet, deswegen in "Decídete" ("Entscheide dich") zeigt uns der Gedanke
"...no lo dudes más amor..." ("...zweifele nicht mehr Liebste..."),
es ist eine Einladung, die Einsamkeit zurück zu lassen. Jeder gewöhnliche Leser meint, Luismi singt an eine verlorene Liebe, sagt Humberto Eco, aber es ist nicht ganz so. Er singt an die Einsamkeit, und das ist der Grund, warum er versucht, einen unendlichen Kampf gegen diesen furchtbaren Schmerz zu führen. "Palabra de Honor" ("Ehrenwort") ist die Wirbelsäule dieses Krieges, deswegen sagt er:
"Te voy a olvidar...te tengo que olvidar, ya no puedo más..." ("Ich werde dich vergessen...ich muss dich vergessen, ich kann nicht mehr...")
es ist seine Qual, die Einsamkeit an die er singt.
Wer ganz genau seine ROMANCES verfolgt hat, hat auch mitbekommen, dass Luis Miguel seine Boleros ganz strategisch aussucht. Alle sprechen von ihm: "Todo o Nada" ("Alles oder nichts"); "El día que me quieras" ("Der Tag in dem du mich liebst"); "Bésame mucho" ("Küß mich sehr"), "Nosotros" ("Wir"); "Noche de ronda" ("Nacht des Wachens"); "Contigo en la distancia" ("Mit dir aus der Entfernung"); "De quererte así" ("Wenn ich dich so liebe"); alle diese Lieder drücken aus, was für eine ewige Konfrontation der Mensch gegen seinen Schatten, die Einsamkeit führt.
1991 hat er der Presse gesagt:
"Ich mag die Einsamkeit, aber nicht die seelische Einsamkeit".
In El Concierto ( Das Konzert ) erinnert uns Luis Miguel daran:
"Si nos dejan vamos a vivir a un mundo nuevo" ("Falls sie es uns erlauben, werden wir in einer neuen Welt leben")
und das ist so, weil er, genau so wie Jose Alfredo Jiménez (auch ein berühmter lateinamerikanischer Sänger - a.d.ü.), diese Welt gesucht hat, eine Welt in der die Einsamkeit und der Schmerz keinen Platz haben.
den Weg, den unsere Träume,
unsere Sehnsüchte versprochen haben...
man kriecht zwischen die Dornen
und in seinem Eifer seine Liebe zu geben,
leidet man und zerstört sich selbst,
bis man versteht,
dass man ohne Herz zurückgelassen wurde...
wenn ich das Herz hätte,
das Herz, das ich gab..."
Und es ist vielleicht dieser Tango "Uno" ("Man"), der Luis Miguel am besten abbildet, genau so wie unser Gardel (ein berühmte Tangosänger aus Argentinien, aus der 20Jahre - a.d.Ü.), unser mexikanischer Stern liefert sich den Bandoneon aus, und etwas weiter wird er uns das Gleiche zeigen mit den Themen: "No me fío" ("Ich kann nicht trauen") von Juan Carlos Calderón:
"No me fío de las miradas, de los brazos que abrazan sin razón, no me gustan las frases regaladas, que me llenan de nada el corazón..." ("Ich kann mich nicht auf die Blicke verlassen, auf die Arme, die ohne Grund umarmen, ich mag keine verschwendeten Worte, die mein Herz mit Leere füllen...")
vielleicht vermittelt Luismi uns dieses Gefühl nicht mehr, er ist auf der Suche nach einer Gesellschaft mit der er nur ehrliche, freundliche und liebe Worte teilen kann.
Zu diesem Thema sagt uns Manzanero:
"Während unserer Arbeit an Romance habe ich in ihm ein wunderbares menschliches Wesen entdeckt....er ist in seiner Art, seine Melodien zu singen, festgebunden",
und Julio Iglesias wiederholt: "Es ist nicht zu übersehen, dass unter allen Sängern Luis Miguel derjenige ist, der meine Haltung am Besten vertritt. Mit seiner Persönlichkeit, na ja, und er ist ein Junge mit einen unbeschreiblichen Talent",
und nun, da er angefangen hat über seine Einsamkeit zu komponieren, werden wir uns an die Worte von Alejandro Sanz (auch ein berühmter spanischer Sänger, dieser Zeit - a.d.Ü.) erinnern müssen, er sagte:
"Wenn Luis Miguel komponieren würde, was würde uns (den spanischen Komponisten) dann bleiben?"
und nun warten wir auf seine neuen musikalischen Vorhaben.
dem ich nichts bedeutete,
geliebt habe...
ich spüre die Leere
dieses Mal habe ich versprochen
nicht mehr zurückzugehen..."
"Sol, Arena y Mar" ("Sonne, Sand und Meer") ist das Lied, das Luis Miguel uns in der CD Amarte es un Placer (Dich zu lieben ist ein Genuss) zeigt, und in diesem Text verabschiedet er sich von seiner Vergangenheit, weil er angeblich endlich den Weg zum Glück gefunden hat, deswegen:
ich liebe dich,
klingt zärtlicher mit deine Stimme
die Nacht in deinen Leib ist kürzer
ich werde krank vor Liebe..."
Wer nicht tief seufzt mit Luis Miguel und seinen Interpretationen, wie im Tango "Uno", der hat bestimmt kein Herz, und wer eins besitzen sollte, hat mit Sicherheit ein Herz voller Rosen und Dornen, schön aber unantastbar für die Liebe. Schließen wir diese literarische Studie der Musik von Luis Miguel mit einem seiner Gedanken, die alles sagt: "Eine Person, die nicht romantisch ist, ist kein Mensch mit großem Herzen". Und an das Publikum antwortet er: "Die Einsamkeit ist notwendig für mich, praktisch lebensnotwendig, für die anderen weiß ich nicht, das muss jeder selbst entscheiden können", und ich bin mir ganz sicher, dass die Einsamkeit, von der Luis Miguel spricht, nicht die seelische Einsamkeit ist.